Veronika PREMER (Wien)

In der Druckwerkstatt der Dichter:

Artmann und die Rixdorfer (Gemeinschaftsarbeiten)

 

H. C. Artmann machte in Berlin früh die Bekanntschaft mit der Rixdorfer Gruppe, einer Künstlervereinigung, die sich in der „zinke Galerie“ von Günter Bruno Fuchs in Berlin- Kreuzberg gefunden hatte und von Beginn ihres Bestehens an Sentenzen diverser Dichter illustrierte. Nach Fuchs Rückzug blieben Uwe Bremer, Albert Schindehütte, Arno Waldschmidt und Johannes Vennekamp in der „Werkstatt Rixorfer Drucke“. Vor allem mit Uwe Bremer entwickelte sich eine Freundschaft, 1965 war Artmann in den Rixdorfer Bilderbögen vertreten, ein Jahr arbeiteten er und Bremer nahezu täglich an dem Text Dracula Dracula, der 1966 in Berlin uraufgeführt wurde. In Folge entstanden weitere Gemeinschaftsarbeiten (u. a. Paarodien, Gesänge der Hämmer). Als die Gruppe in Bremers Wohnsitz in Gümse andere Künstler zu Spontandichtungen anregte, bildete Artmann 1975 einen Teil des 1. Rixdorfer Laboratoriums. Das Augenmerk des Vortrags liegt auf der Kooperation Artmanns mit den Rixdorfern, wobei die Gemeinschaftsarbeiten analysiert und in der Artmann’schen Biographie kontextualisiert werden.

 

Veronika Premer, geb. 1980 in Wien; Studium Geschichte, Französisch und Deutsch an der Universität Wien. Übersetzungsarbeiten, Coaching und Lehrtätigkeit in der Privatwirtschaft und an Wiener Gymnasien. Wissenschaftliche Mitarbeit am Projekt „Oral History – Den Opfern ein Gesicht geben“ im Rahmen der Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.